Die kirchliche Trauung
Die Woche startet mit dem Tag der Hochzeitsplanung - ein „Feiertag“ aus den USA. Was liegt da näher, als ein wenig über das Thema Trauung zu schreiben.
Es gibt die
🔸 standesamtliche Trauung
🔸 die kirchliche Trauung
🔸 die freie Trauung
🔸 die „Traufe“
Im heutigen Blogbeitrag werde ich über die kirchliche Trauung im allgemeinen schreiben, unabhängig von der Konfession, und ein paar Informationen bereitstellen.
Früher musste man standesamtlich verheiratet sein, bevor eine kirchliche Trauung möglich ist.
👉 Heute ist dies auch andersrum möglich. Bedenkt dabei, dass die kirchliche Trauung vor dem Gesetz nicht anerkannt ist und ihr die standesamtliche Trauung nachholen solltet, wenn ihr auch gesetzlich als verheiratet eingetragen werden wollt.
Facts:
🔸 Mindestens ein Partner muss Mitglied in der Glaubensgemeinschaft sein - evangelisch
oder katholisch. Dennoch bleibt es dem Pfarrer überlassen, ob er euch traut. Sprecht
euch also frühzeitig ab.
🔸 Wenn einer von euch bereits verheiratetet war, wird eine kirchliche katholische Trauung
meist schwierig, weil die Ehe hier als unauflöslich gilt.
🔸 Eine katholische Trauung kann von einem Pfarrer als auch von einem Diakon
durchgeführt werden. Wenn ihr euch für eine heilige Messe entscheidet, braucht ihr
allerdings einen Pfarrer.
🔸 Heutzutage ist es kein Problem mehr kirchlich zu heiraten, wenn die Paare
unterschiedliche Konfessionen haben. Es ist auch eine ökumenische Trauung möglich.
🔸 Man kann auch woanders als in der Heimatgemeinde heiraten. Der Heimatpfarrer stellt
eine „Überweisung“ aus, aber man muss sich selbst um den anderen Pfarrer und die
Kirche / Kapelle kümmern.
🔸 Manche Pfarrer bieten an, dass die Trauung an einem für euch besonderen Ort
außerhalb der Kirche stattfinden kann. Wenn ihr euch das wünscht, fragt am besten bei
eurem Pfarrer an.
Unterschied evangelisch - katholisch
🔸 Evangelisch:
Die Ehe wird auf dem Standesamt geschlossen. Die Trauung ist also ein Gottesdienst
anlässlich der staatlichen Eheschließung. Der Pfarrer spricht euch mit „liebes Ehepaar“
an. Ihr als Paar bittet um den Segen für eure Ehe und das Zusammenleben. Obwohl man
mittlerweile auch erst kirchlich heiraten kann und danach die standesamtliche Trauung
folgt.
Achtung: Einzig Bayern macht die standesamtliche Trauung als Voraussetzung für eine
Hochzeit in der Kirche.
🔸 Katholisch:
Das Brautpaar spendet sich im Besein des Pfarreres das Sakrament der Ehe. Die
Trauung wird erst vor Gott wirksam. Der Pfarrer spricht euch deshalb mit „Liebes
Brautpaar“ an.
Vor der Trauung
🔸 werdet ihr mit dem Pfarrer / Diakon ein Gespräch führen, bei dem er auch fragt weshalb
ihr kirchlich heiratet wollt und ihr tauscht euch über Glaubensfragen aus.
Am besten macht ihr euch vor dem Gespräch mit dem Pfarrer bereits ein paar
Gedanken dazu. Im Rahmen des Traugesprächs werden auch der Ablauf und
organisatorische Dinge wie Musik, Fotografie, Blumenschmuck besprochen.
Einzug bei der Trauung:
🔸 30 Minuten vor Traubeginn läuten die Kirchenglocken als Zeichen für die Gäste, dass
sie in die Kirche kommen und ihre Plätze einnehmen können.
🔸 Entweder zieht das Brautpaar gemeinsam in die Kirche ein oder die Braut wird von
ihrem Vater, der Mutter oder einer anderen nahestehenden Person zum Altar begleitet.
🔸 In den liturgischen Büchern steht, dass das Brautpaar entweder vom Traugeitstlichen
am Eingang abgeholt wird und es einen gemeinsamen Einzug in die Kirche gibt, oder
das Brautpaar wartet bereits vorne wenn der Gottesdienst beginnt.
Klärt also vorher ab, wie eurer Pfarrer dazu steht und welche Form des Einzugs für euch möglich ist.
Hier kann ich euch noch von einer schönen Idee berichten, die ich miterlebt habe. Das Brautpaar wünschte sich, dass die Braut von ihrem Vater zum Altar geführt wird. Der Pfarrer wünschte sich den Einzug so wie es liturgisch vorgesehen ist.
👉 Der Kompromiss war dann, dass der Brautvater seine Tochter bis zum Mittelgang der Kirche begleitet hat. Dort wartete dann der Bräutigam auf seine Braut und sie sind von dort aus zu zweit als Paar nach vorne zum Altar gegangen.
Eine sehr schöne Lösung, wie ich finde.
Musik zur Trauung
Eine kirchliche Trauung dauert meist ungefähr 45 Minuten. In der Regel finden 3-4 Solotitel Platz im Ablauf der Traufeier.
Solltet ihr euch für einen Traugottesdienst mit Eucharistie entscheiden, müsst ihr ca. 60 Minuten einplanen. Dementsprechend finden auch mehr Lieder Platz.
Klärt frühzeitig ab, ob ihr ausschließlich Solomusik plant, ob ein Organist die Gemeindelieder begleitet oder ob das auch von euren gebuchten Musikern übernommen werden kann.
Was ich mit meinen Brautpaaren immer bespreche:
🔸 Bitte klärt ab, ab wann die Kirche für den Aufbau des Equipments und den Soundcheck
geöffnet ist und ob vor eurer Trauung eine weitere Feier stattfindet.
(Ich bin zum Beispiel meist 1,5 Stunden vor der Trauung vor Ort. Dadurch habe ich
genügend Zeit, um mich einzusingen und einzuspielen und bin dann fertig bevor die
ersten Gäste in die Kirche kommen. Schließlich ist es schöner, wenn auch die Gäste
eure Wunschlieder erst an der Trauung hören. Zudem bleibt dann genügend Zeit, damit
ich mich bei eurem Pfarrer vorstellen kann und wir final den Ablauf durchgehen
können, falls sich kurzfristig in eurem Ablauf geändert hat.)
🔸 Je nach Instrument, benötigen die Musiker einen Stromanschluss. Hier ist zu beachten,
dass dieser nicht nur vorhanden, sondern auch aktiv ist. (Alles schon erlebt.... 😉)
🔸 Besprecht mit dem Pfarrer von wo eure Musiker für euch spielen dürfen - Empore oder
im vorderen Kirchenbereich.
🔸 Lasst euren Musikern vorab einen Ablaufplan zukommen, damit sie wissen an welcher
Stelle welches Lied gespielt werden soll.
Allgemeines zu klären:
🔸 Ist Blumenschmuck erlaubt? Darf man ihn nach der Trauung hängen lassen oder müsst
ihr ihn wieder entfernen?
🔸 Darf man nach der Trauung Blumen oder Reis streuen? Falls nein, sind vielleicht
Seifenblasen eine Alternative für euch?
🔸 Für wen soll die Kollekte sein, die während der Trauung eingesammelt wird?
Ich wünsche euch viel Freude bei der Planung und Vorbereitung eurer Trauung. Bei Fragen zur Musik und wenn ihr mich als Musikerin buchen möchtet, dürft ihr euch natürlich jederzeit bei mir melden.
Genießt den sonnigen Tag,
eure Sandra
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