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  • AutorenbildSandra Schniederjan

Singen ist Glück

Guten Morgen,

das Wochenende war sonnig und frühlingshaft. Genau das was mir so gefehlt hat in den vergangenen Wochen. Gepaart mit einem Fortbildungsseminar in Schwäbisch Gmünd starte ich also in die neue Woche und dabei beschäftigt mich die Erzählung einer anderen Teilnehmerin. Es ging darum, dass man der Teilnehmerin sagte, dass sie keine richtige Sängerin sei. Das hat sie nachhaltig beschäftigt und zu der Frage gebracht, was denn nun eine „richtige“ Sängerin ausmacht. Ist es die Stimmfarbe, die Kraft in der Stimme, der Tonumfang, das Auswendigsingen, das Auftreten, die Optik….?!


Auch im Unterricht erlebe ich immer wieder Schüler, die zu mir kommen und tief verunsichert sind, weil ihnen irgendwann mal gesagt wurde, dass sie nicht singen könnten oder dass es nicht schön klingt. Solche Aussagen können sich durchs ganze Leben ziehen und sie prägen uns. Und wenn ich ehrlich bin, macht mich sowas mittlerweile nicht nur traurig, sondern auch wütend.


Mal ganz ehrlich – wer entscheidet über schön oder nicht schön und gut oder nicht gut? Wer legt den Maßstab dafür fest wem es „erlaubt“ ist zu singen? Sicher gilt es zu differenzieren und auch zu überlegen welche Ziele jeder einzelne mit dem Gesang hat. Möchte jemand Gesang studieren oder (und so eine Schülerin hatte ich einmal) will jemand mit seinen Enkelkindern Kinderlieder singen und sich dabei sicher fühlen? Am Anfang lege ich mit meinen Schülern fest worum es im Unterricht gehen soll und manchmal muss man die ersten Wünsche des Schülers auch nochmal überdenken und anpassen.


Früher hat man einfach gesungen. In der Familie, im heimischen Wohnzimmer. In der Schwangerschaft und mit den Kleinkindern. In der Kirche und auf Festen. Es war völlig normal gemeinsam zu musizieren. Und wenn ich mir etwas wünschen darf, dann dass wir irgendwann wieder dorthin zurückzukommen. Singen soll Spaß machen. Es fördert den Zusammenhalt und macht glücklich. Und das mit dem Singen und Glück ist mittlerweile auch wissenschaftlich bewiesen.


Was macht für mich persönlich also eine „richtige Sängerin“ aus? Für mich bedeutet es in allererster Linie authentisch zu sein. Ich möchte hören, dass sich jemand nicht verstellt und versucht nachzuahmen. Stattdessen freue ich mich, wenn ich die echte und natürliche Stimme hören darf. Eine richtige Sängerin (oder auch ein richtiger Sänger 😊) ist für mich jemand, der Freude hat bei dem was er tut und der das auch ausstrahlt. Mehr braucht es nicht.


Eure Sandra





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